Indikationen- Pneumonie beim intubierten Patienten
- unzureichende Sputumproduktion
|
Materialien/Entnahme- entweder durch Bronchoskopie Aspirat mit Spritze oder Absaugeinheit gewinnen (Vorteil: Maßnahme unter Sicht; Nachteil: invasiv)
- alternativ durch sterilen Katheter Sekret aus tiefen Abschnitten des Bronchialbaumes aspirieren (nach Wechsel des Trachealtubus)
(Vorteil: wenig-invasiv; Nachteil: Bronchialwege nicht einsehbar)
- wenn möglich: keine Lokalanästhetika benutzen
|
Materialtransport- möglichst rascher Transport, ansonsten gekühlte Lagerung
|
Mikrobiologische Untersuchungen- Grampräparat
- Allgemeine Bakteriologie aerob (semiquantitativ)
|
Besondere Untersuchungen (extra anfordern)- quantitative Untersuchung
- Schimmelpilze (Kultur)
- Legionellen (Kultur)
- Mykoplasma pneumoniae (PCR; besser aus Broncho-Alveolärer Lavage)
- Nokardien, Aktinomyzeten (verlängerte Anzuchtdauer erforderlich) (Kultur)
- Mykobakterien (Ziehl-Neelsen-Präparat und Kultur, PCR)
- Parasiten (Rücksprache erbeten)
- Viren (Rücksprache erbeten)
|
Unsinnige Untersuchungen- Anaerobier (hierfür ist nur Broncho-Alveoläre Lavage geeignet)
- Einsendung von Trachealkanülen oder -kathetern
|
Bewertung- Standortflora:
-
Häufig Besiedlung mit Flora des Oropharynx (vergrünende Streptokokken, Neisseria spp., Haemophilus spp.: im Befund als "Keimgemisch der oberen Luftwege" angegeben).
Besiedlung bei beatmeten Patienten mit gramnegativer Flora oder Sprosspilzen möglich, Keimnachweis nicht immer von Krankheitswert.
- pathogene Erreger:
- Streptococcus pneumoniae
- Haemophilus influenzae
- Moraxella (Branhamella) catarrhalis
- Staphylococcus aureus
- Enterobacterales
- Pseudomonas als dominierender Keim
|