Indikationen- Pneumonie beim nicht intubierten Patienten, der ausreichend Auswurf produziert
- V.a. infektexazerbierte COPD
- Tuberkulose
- induziertes Sputum z. B. bei V. a. Pneumocystis jirovecii
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Materialien/Entnahme- Es besteht Kontaminationsgefahr durch Flora des Nasen-Rachenraumes, die physiologisch fakultativ pathogene Bakterien enthalten kann. Korrekt gewonnenes Sputum enthält viele Leukozyten, wenig Epithelzellen (nur makroskopisch eitriges Sputum einschicken).
- Besonders geeignet ist das erste Morgensputum.
- Mund mit Wasser spülen (kein Zahnputzmittel/Mundwasser verwenden). Für Mykobakteriennachweis keine Mundspülung durchführen (Kontaminationsgefahr durch atypische Mykobakterien aus dem Leitungswasser).
- ggf. induziertes Sputum gewinnen durch vorherige Inhalation mit hyperosmolarer NaCl-Lösung
- Sekret in steriles Gefäß abhusten
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Materialtransport- möglichst rascher Transport (innerhalb von 4h); ansonsten gekühlte Lagerung
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Mikrobiologische Untersuchungen- Grampräparat
- Allgemeine Bakteriologie (aerob, semiquantitativ)
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Besondere Untersuchungen (extra anfordern)- P. jirovecii (nur sinnvoll bei induziertem Sputum, Broncho-Alveoläre Lavage ist vorzuziehen)
- Tuberkulose (Ziehl-Neelsen-Präparat, Kultur), siehe Abschnitt "Tuberkulose")
- Parasiten (Rücksprache erbeten)
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Unsinnige Untersuchungen- Anaerobier (hierfür ist nur Broncho-Alveoläre Lavage geeignet)
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Bewertung- Bewertbares Sputum muss viele Leukozyten und wenig Epithelzellen enthalten, ansonsten ist von einer zu starken Kontamination mit Rachenflora auszugehen.
- Korrekt gewonnenes Sputum ist in der Regel wenig mit Bakterien der Nasen-Rachenflora (vergrünende Streptokokken, apathogene Neisserien, Haemophilus spp., apathogene Corynebakterien, S. epidermidis) kontaminiert.
- Fakultativ pathogene Erreger (in geringer Menge können sie physiologisch sein):
Enterobakterien, S. aureus, H. influenzae, S. pneumoniae, S. pyogenes, M. catarrhalis - Der Nachweis von Candida spp. in höherer Keimzahl ist in der Regel Ausdruck einer Besiedlung (Risikofaktor); Pneumonien durch Sprosspilze sind extrem selten.
- bei fehlendem Keimnachweis und keiner vorangegangenen Antibiotika-Therapie:
an atypische Erreger (z. B. Mykoplasmen, Chlamydien, Legionellen) denken.
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