Indikationen |
Materialien/Entnahme- Sinuspunktion
- endoskopisch oder intraoperativ gewonnenes Material, möglichst von unterschiedlichen Lokalisationen
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Materialtransport- Sekret in steriles Gefäß abfüllen bzw. in verschlossener Spritze belassen
- Gewebebiopsien in steriles Gefäß geben (ggf. einige Tropfen 0,9%-ige NaCl)
- möglichst rascher Transport, ansonsten gekühlte Lagerung
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Mikrobiologische Untersuchungen- Gramfärbung
- Allgemeine Bakteriologie (aerob und anaerob)
- Hemmstoffnachweis
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Besondere Untersuchungen (extra anfordern)- Sprosspilze, Schimmelpilze
- Viren (Rücksprache erbeten)
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Unsinnige Untersuchungen- Spülflüssigkeiten
- nasaler Eiter, der aus natürlichen Ostien abfließt (hier erfolgt Kontamination durch Standortflora der Nasenschleimhaut)
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Bewertung- Die meisten Sinusitiden sind viraler Genese.
- Da es sich um einen primär sterilen Bereich handelt, sind alle angezüchteten Erreger als potentielle Krankheitserreger zu bewerten. Werden Keime nachgewiesen, die Teil der normalen Haut- oder Standortflora sind, so ist die Möglichkeit einer Kontamination gegeben, und der Befund muss vorsichtig interpretiert werden.
- Standortflora: keine, ggf. transiete Flora des Oropharynx
- pathogene Erreger:
- bei akuter Sinusitis: S. pneumoniae, H. influenzae, S. pyogenes, Moraxella catarrhalis, S.aureus
- bei nosokomial erworbener Sinusitis: S. aureus, P. aeruginosa, Enterobacterales
- bei vorliegender Immunsuppression: Aspergillus spp., Mucor spp., Rhizopus spp.
- bei chronischer Sinusitis (Erwachsene): S. aureus, Anaerobier
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