Röteln-Virus

Indikationen

  • V.a. Röteln-Virus-Infektion:
    • Lymphadenopathie mit passendem Exanthem
    • Komplikationen: Arthralgien; selten schwere Verläufe mit Enzephalitis
    • insbesondere bei fehlender Impfung
  • Schwangerschaft:
    • Statusbestimmung
    • V.a. Infektion: Rötelnembryopathie
  • Immunstatus-Bestimmung nach Impfung

Materialien/Entnahme

  • Serum für Serolgie
  • Materialien in Abhängigkeit des Krankheitsbilds
    • Abstrich von Rachen
    • Urin
    • Liquor
    • ggf. Fruchtwasser, Chorionzottenbiopsie, Nabelvenenblut

Materialtransport

  • für PCR: möglichst schnell, gekühlt bei längerem Transport

Mikrobiologische Untersuchungen

  • IgM- / IgG-Antikörper (optimal ab 5 Tage nach Beginn der Symptomatik)

Besondere Untersuchungen (extra anfordern)

  • PCR
  • IgG-Aviditätsbestimmung
  • Liquor-/Serum-Quotient (Liquor und Serum immer gleichzeitig abnehmen)

Unsinnige Untersuchungen

  • Zellkultur

Bewertung

  • Der Nachweis von Rötelnvirus-IgM-Ak weist auf eine akute Infektion hin; Ak können auch passager nach einer Impfung auftreten.
  • Der Nachweis von Rötelnvirus-IgG-Ak weist auf einen Kontakt mit dem Erreger hin.
  • Ein positiver IgM-Nachweis in der Schwangerschaft bedarf unbedingt einer weiteren labordiagnostischen Abklärung (PCR aus Rachenabstrich, Urin und Blut; Bestimmung der Avidität der IgG-Antikörper und weitere Untersuchungen im Referenzlabor).
  • Positiver Virusnachweis mittels PCR ist mit einer Infektion oder Reaktivierung vereinbar.
  • Die intrathekale Ak-Synthese kann auch nach ausreichend behandelter bzw. ausgeheilter Infektion über Monate/Jahre nachweisbar bleiben.
  • Meldepflicht.

created: 2005-01-01 00:00:00 changed: 2020-09-03 12:34:10