Indikationen- postoperative Wundinfektion
tiefe Wunde (OP-Situs)
- oberflächliche Wunde (Hautnaht)
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Materialien/Entnahme- zunächst immer gründliche Hautdesinfektion und Entfernung oberflächlicher Sekrete und Beläge
- Biopsieentnahme vom Wundrand (höchste Erregerdichte) oder Wundboden
- falls Biopsieentnahme nicht möglich: Materialgewinnung durch druckvolles Führen eines Abstrichtupfers über Wundboden und Wundrand
- natives Sekret
- bei V.a. Gasbrand: Gewebe vom Wundrand einschicken; unbedingt vorher telefonisch ankündigen
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Materialtransport- Kennzeichnung der Lokalisation (OP-Wunde oberflächlich/Naht oder Op-Wunde/tief; mit Organangabe)
- Biopsie in feuchtes Medium (wenige Tropfen steriler NaCl-Lösung, PBS oder Ringer-Laktat) einbringen
- Sekret in steriler, verschlossener Spritze (ggf. in sterilem Röhrchen)
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Mikrobiologische Untersuchungen- Allgemeine Bakteriologie (aerob und anaerob)
- Gramfärbung bei Sekret
- Hemmstoffnachweis bei Sekret
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Besondere Untersuchungen (extra anfordern) |
Bewertung- Da es sich um einen primär sterilen Bereich handelt, sind alle angezüchteten Erreger als potentielle Krankheitserreger zu bewerten. Werden Keime nachgewiesen, die Teil der normalen Haut- oder Standortflora sind, so ist die Möglichkeit einer Kontamination gegeben, und der Befund muss vorsichtig interpretiert werden.
- Standortflora:
- Pathogene Erreger:
- abhängig von der Lokalisation der Wunde und Art der Operation (Eröffnung eines Hohlorganes)
- oberflächliche Wundinfektion (Hautnaht): S.aureus, ß-hämolysierende Streptokokken
- primär steriler OP-Situs (Rumpf, Kopf, Hals, Extremitäten): S. aureus, ß-hämolysierende Streptokokken
- mikrobiell besiedelter OP-Situs (Perineum, Gastrointestinal-Trakt, Urogenital-Trakt): abhängig von der jeweiligen Standortflora, v.a. Enterobacterales, Pseudomonas aeruginosa, Anaerobier
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