Hepatitis C-Virus / HCV

Indikationen

  • V.a. akute oder chronische Virushepatitis:
    • insbesondere bei entsprechenden Risikofaktoren
    • häufig asymptomatische / subklinische Verläufe
    • häufig chronische Verläufe
  • V.a. akute HCV-Exposition, z.B. bei Nadelstichverletzungen oder Neugeborenen HCV-infizierter Mütter

Materialien/Entnahme

  • Serum, EDTA-Blut

Materialtransport

  • für Serologie: Serum (ungekühlt)
  • für PCR oder Zusatzuntersuchungen (Genotypisierung): EDTA-Blut (möglichst schnell, gekühlt)

Mikrobiologische Untersuchungen

  • anti-HCV-Antikörper (Suchtest,ggf. anschließend Bestätigungstest)

Besondere Untersuchungen (extra anfordern)

  • PCR (quantitativ)
    • Indikationen:
      V.a. frische Hepatitis C
      Verlaufskontrolle bei akuter / chronischer Hepatitis C
      immunsupprimierte Patienten mit ausbleibender Antikörperbildung
      Frühdiagnostik bei Neugeborenen mit perinataler Exposition
      Nachsorge nach Nadelstichverletzung bei hochvirämischem Indexpatienten
  • HCV-Genotypisierung

Bewertung

  • Positive anti-HCV-Antikörper sind der Beweis für einen stattgehabten Kontakt mit HCV. Eine Unterscheidung in akute, chronische oder abgelaufene Infektion ist jedoch nicht möglich, daher muss bei positivem anti-HCV-Antikörper-Befund immer eine PCR angeschlossen werden.
  • Bei V.a. auf eine akute Hepatitis C sollte trotz negativer Serologie eine PCR angeschlossen werden, da diese bereits 1-2 Wochen nach Infektion positiv ist, während anti-HCV-Antikörper erst deutlich später (meist in der 7.-8. Woche nach Infektion) nachgewiesen werden können.
  • Bei klinischer Konstellation einer chronischen Hepatitis reicht dagegen i.d.R. die serologische Diagnostik zum Ausschluss einer Hepatitis C, sodass die PCR nur im Falle eines positiven anti-HCV-Antikörper-Nachweises ergänzt werden muss.
  • Ein positive PCR-Befund belegt eine aktive Hepatitis C-Infektion (akut oder chronisch) und ist der wichtigste Marker zur Einschätzung der Infektiosität.
  • Negative PCR-Befunde sprechen bei positiven anti-HCV-Antikörpern für eine ausgeheilte Hepatitis C (allerdings muss aufgrund der Möglichkeit einer intermittierenden Virämie die PCR innerhalb der nächsten 6-12 Monate mindestens einmal wiederholt werden).
  • Bei bekannter wahrscheinlicher HCV-Exposition ist ein engmaschiges PCR-Monitoring sinnvoll, um eine Infektion optimal früh diagnostizieren und entsprechend sofort behandeln zu können.
    Bei geringem Expositionsrisiko ist ein serologisches HCV-Screening ausreichend (entsprechende Verlaufskontrollen erforderlich).
  • Meldepflicht bei akuter Hepatitis.

created: 2005-01-01 00:00:00 changed: 2020-07-23 12:21:55