Indikationen- V.a. M.Whipple (Systemerkrankung)
- Prodromalstadium mit Arthralgien und subfebrilen Temperaturen
- intestinaler (klassischer) M.Whipple mit Malabsorptionssyndrom, Diarrhoen, Gewichtsverlust, abdominale Schmerzen und Lymphknotenschwellung
- ggf. ZNS-Befall, Uveitis, Arthritis, Endocarditis
|
Materialien/Entnahme- Intestinalbiopsie aus dem unterem Duodenum oder oberen Jejunum (min. 5 Biopsien aufgrund des ungleichmäßigen Befalls)
- ggf. Biopsien aus anderen Geweben, z.B. Lymphknoten, Herzklappengewebe
- ggf. Körperflüssigkeiten, z.B. Glaskörperpunktat, Liquor, Gelenkpunktat
|
Materialtransport- prinzipiell in erster Linie histopathologische Diagnostik, daher Intestinalbiopsien in Formalin eingelegt in die Pathologie schicken (PCR kann ggf. auch später aus formalinfixierten Proben erfolgen)
- für primäre PCR möglichst gekühlter Transport ohne Formalin
|
Mikrobiologische Untersuchungen- PCR
- Intestinum und Lymphknoten: zur Bestätigung bei positiven Befund in der Histopathologie, insbesondere bei diagnostischen Unklarheiten
- andere extraintestinale Flüssigkeiten und Gewebe: primäre PCR nur unter sorgfältiger Indikationsstellung und nachfolgender Bestätigung mittels anderer Methode
- Liquor: zum "Staging" bei nachgewiesenem M.Whipple
|
Unsinnige Untersuchungen- Untersuchungen aus Blut oder Stuhl
- PCR zum ungezielten Screening
- Kultur
- Serologie
|
Bewertung- Standardverfahren ist die histopathologische Diagnostik mittels PAS-Färbung.
- Beim alleinigem Vorliegen einer positiven PCR sollte immer eine Korrelation mit klinischen Befunden sowie eine Bestätigung mittels einer anderen Methode erfolgen.
- Eine antibiotische Vorbehandlung kann zu einer falsch negativen PCR führen.
- Umgekehrt kann eine PCR trotz Therapieansprechen positiv bleiben.
- Bei Erstdiagnose M. Whipple sollte vor Therapie zusätzlich eine Liquorprobe untersucht werden, da auch ein asymptomatischer ZNS-Befall zu Komplikationen und Rezidiven führen kann.
|