West-Nil-Virus

Indikationen

  • V.a. West-Nil-Virus-Infektion:
    • meist klinisch inapparent oder milde Verläufe: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Exanthem
    • weitere Manifestationen möglich: Konjunktivitis, Pharyngitis, abdominelle Beschwerden, Myositis, Hepatitis
    • selten Meningoenzephalitis/Enzephalomyeloradikulitis/poliomyelitis-ähnliche Lähmungen
  • Entsprechende (Reise-)Anamnese!
  • ggf. Anamnese bezüglich Mückenstiche

Materialien/Entnahme

  • Serum für Serologie
  • EDTA-Blut, Liquor für PCR

Materialtransport

  • für Serologie: Serum (ungekühlt)
  • für PCR: EDTA-Blut, Liquor (gekühlt bei längerem Transport)
    Direkter Versand an das Bernhard-Nocht-Institut nach vorheriger telefonischer Absprache!

Mikrobiologische Untersuchungen

  • IgM-/ IgG-Antikörper-Bestimmung

Besondere Untersuchungen (extra anfordern)

  • PCR (qualitativ; direkter Versand an das Bernard-Nocht-Institut)

Unsinnige Untersuchungen

  • Zellkultur

Bewertung

  • Die Diagnostik erfolgt i.d.R. serologisch bei passender Klinik. Eine PCR ist in der Routine-Diagnostik nur selten sinnvoll, da die Virämie beim Menschen gering ausgeprägt und somit bei Symptombeginn meist nicht mehr nachweisbar ist.
  • Positive IgM-Antikörper-Titer sprechen für eine akute Infektion; dabei können IgM-Antikörper bis zu 18 Monate nach Infektion detektierbar sein.
  • Bei der Antikörper-Diagnostik sind Kreuzreaktionen mit anderen Flaviviren (z.B. nach Impfung gegen das Gelbfieber- oder das Japanische Enzephalitisvirus bzw. Infektion mit dem Dengue-Virus) möglich.

created: 2013-09-09 10:58:37 changed: 2020-09-14 11:52:02