Humanes Herpesvirus 8 / HHV8

Indikationen

  • V.a. HHV8-assoziierte Tumore:
    • Kaposi-Sarkom, primäres Effusionslymphom (Lymphom der serösen Körperhöhlen), multizentrische Castleman-Erkrankung
    • i.d.R. Tumorentstehung bei HHV8-Reaktivierung im Rahmen von Immunsuppression (AIDS, Z.n. Transplantation, proliferative Erkrankungen etc.)

Materialien/Entnahme

  • Tumorgewebe (Biopsien) für PCR
  • Serum für Serologie

Materialtransport

  • für PCR: möglichst schnell, gekühlt bei längerem Transport

Mikrobiologische Untersuchungen

  • PCR (qualitativ)
  • IgG-Antikörper

Besondere Untersuchungen (extra anfordern)

  • PCR aus EDTA-Blut (prädiktive Bedeutung)

Unsinnige Untersuchungen

  • Zellkultur

Bewertung

  • Bei Vorliegen HHV8-assoziierter Tumore können sehr zuverlässig hohe Titer an HHV8-spezifischen IgG-Antikörpern nachgewiesen werden. Bei HHV8-Durchseuchung ohne assoziierte Tumorerkrankung finden sich dagegen i.d.R. nur niedrige Antikörperkonzentrationen.
  • Zusätzlich zur Serologie ist der direkte Erregernachweis anzustreben.
  • Im Gewebe von HHV8-assoziierten Tumoren ist i.d.R. HHV8 mittels PCR nachweisbar. HHV8-negative Biopsien stammen dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht von HHV8-assoziierten Tumoren.
  • Die Nachweisbarkeit von HHV8 bleibt i.d.R. auf das Tumorgewebe begrenzt, sodass eine PCR aus Blut meist negativ ausfällt.
    Die Virämie geht der klinischen Manifestation des Sarkoms voraus und hat daher prädiktive Bedeutung bei Patienten mit erhöhtem Risiko (Immunsuppression: HIV, Transplantation).

created: 2013-05-08 11:08:39 changed: 2020-09-03 10:08:22