Humanes Herpesvirus 6 / HHV6

Indikationen

  • V.a. HHV6-Infektion / -Reaktivierung:
    • Exanthema subitum / Dreitagefieber: hohes Fieber über ca. 3 Tage, Exanthem bei Entfieberung, ggf. neurologische Komplikationen (Fieberkrämpfe, Enzephalitis)
    • schwere Infektionen i.d.R. nur bei Immunsuppression, dann vielfältige klinische Manifestationsformen: insbesondere Enzephalitis, Transplantatabstoßung

Materialien/Entnahme

  • Liquor
  • Serum für Serologie
  • Bei schwerer Infektion (Immunsuppression) ggf. EDTA-Blut für quantitative PCR.

Materialtransport

  • für PCR: möglichst schnell, gekühlt bei längerem Transport

Mikrobiologische Untersuchungen

  • PCR

Besondere Untersuchungen (extra anfordern)

  • IgM- / IgG-Antikörper

Unsinnige Untersuchungen

  • Zellkultur

Bewertung

  • Beim Exanthema subitum wird die Diagnose klinisch gestellt.
  • Der HHV6-DNA-Nachweis mittels PCR ist in hohem Maße interpretationsbedürftig!
  • Bei positiver PCR aus dem Blut kommt neben einer ätiologisch bedeutsamen Virusreplikation differentialdiagnostisch auch eine klinisch nicht relevante Infektion infrage. Bei einigen Patienten kann zudem HHV6-DNA ohne Krankheitswert chromosomal integriert sein.
  • Positiver Virusnachweis mittels PCR im Liquor ist nicht immer pathognomonisch, da DNA gelengentlich auch bei Gesunden im Liquor nachweisbar sein kann. Zudem ist auch hier der Nachweis chromosomal intergrierter DNA möglich, insbes. bei zellreichem Liquor.
  • Der Nachweis von HHV 6-Ak (insbesondere IgM-Ak und hohe Titer von IgG-Ak) sprechen für eine Infektion mit dem Erreger. Unspezifisch positive IgM-Befunde sind möglich.

created: 2013-05-08 10:56:36 changed: 2020-09-03 10:06:48