FSME-Virus

Indikationen

  • V.a. FSME-Infektion:
    • aseptische Meningitis/Enzephalitis/Myelitis, ggf. Zeichen eines passageren unspezifischen grippalen Infekts im Vorfeld (biphasischer Verlauf)
    • entsprechende Anamnese: Zeckenstich/Aufenthalt in Endemiegebieten bei fehlender Impfung in den letzten 3-4 Wochen

Materialien/Entnahme

  • Serum für Serologie
  • ggf. Liquor für Serologie oder PCR
  • ggf. EDTA-Blut für PCR

Materialtransport

  • für Serologie: Serum (ungekühlt), evtl. Liquor
  • für PCR: EDTA-Blut, Liquor (möglichst schnell, gekühlt)

Mikrobiologische Untersuchungen

  • IgM-/IgG-Antikörper

Besondere Untersuchungen (extra anfordern)

  • Liquor-Serum-Quotient (Liquor und Serum IMMER gleichzeitig abnehmen)
  • PCR (qualitativ)

Unsinnige Untersuchungen

  • Zellkultur

Bewertung

  • Die Diagnostik erfolgt i.d.R. serologisch bei passender Klinik.
  • Bei Beginn der neurologischen Symptomatik finden sich im Liquor allerdings nur in ca. 50 % spezifische intrathekale Antikörper.
  • Positive IgM-Antikörper-Titer sprechen für eine akute Infektion oder für eine kürzlich durchgeführte Impfung; in seltenen Fällen können IgM-Antikörper monatelang persistieren.
  • Bei V.a. FSME trotz vorangegangener Impfung sollte eine IgM-Kontrolle erfolgen (verzögerte IgM-Bildung möglich).
  • Nach durchgemachter FSME-Infektion (auch bei asymptomatischen Verläufen) persistieren lebenslang protektive IgG-Antikörper.
  • Eine PCR ist in der Routine-Diagnostik nur selten sinnvoll, da lediglich während der ersten unspezifischen Symptome ein Virusnachweis in Serum und Liquor möglich ist.
  • Meldepflicht!

created: 2013-05-06 16:17:50 changed: 2020-07-10 15:05:08