Indikationen- V.a. Adenovirus-Infektion: breites Organspektrum (Tropismus für bestimmte Organe abhängig vom Adenovirus-Subtyp), typische Manifestationen:
- Gastroenteritis
- Myocarditis
- Atemwegsinfekte (Pharyngitis, Pneumonie)
- Keratokonjunktivitis
- sepsisartige, disseminierte Krankheitsbilder i.d.R. nur bei schwerer Immunsuppression (AIDS, Z.n. Transplantation, proliferative Erkrankungen etc.) oder bei Neugeborenen
- nosokomiale Übertragungen und epidemische Ausbrüche möglich
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Materialien/Entnahme- Materialien in Abhängigkeit des Krankheitsbilds:
- Sekrete und Abstriche aus dem Respirationstrakt (Nasopharynx-Abstrich, Trachealsekret, BAL)
- Abstriche vom Auge (Konjunktiva)
- Stuhl
- Myokardbiopsie
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Materialtransport- für PCR: möglichst schnell, gekühlt bei längerem Transport
- für Antigennachweis aus Stuhl: möglichst schnell, gekühlt
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Mikrobiologische Untersuchungen- PCR: Atenwegsmaterialien, Mykardbiopsie
- Antigennachweis: Stuhl
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Unsinnige Untersuchungen- Blut/EDTA (außer ggf. bei Immunsuppression)
- Antikörpernachweise meist positiv aufgrund der vielen Adenovirus-Subtypen (durchgemachte Infektionen)
- Zellkultur (hoher Arbeitsaufwand und lange Befundungsdauer)
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Bewertung- Der Erregernachweis ist von pathognomonischer Bedeutung bei Augeninfektionen und Gastroenteritiden bei Säuglingen.
- Eine negative PCR schließt eine Adenovirusinfektion in der Regel aus, wenn das Material am mutmaßlichen Replikationsort entnommen wurde.
- Proben aus dem oberen Atemtrakt und Stuhlproben können bei Gesunden aufgrund monate- bis jahrelanger Viruspersistenz positiv bleiben.
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